Oleg Jantschenko
Prière für Streichorchester
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 5 cis-Moll
das junge orchester NRW
Ingo Ernst Reihl | Gesamtleitung
„Ta ta ta taaa“: Von großem Selbstbewusstsein zeugt Gustav Mahlers kühner Entschluss, sein Werk mit einem prägnanten Viertonmotiv beginnen zu lassen, das – in nahezu rhythmischer Übereinstimmung - deutlich an den berühmten Beginn der 5. Symphonie in c-Moll des „Titanen“ Ludwig van Beethoven gemahnt. Hineingeboren in eine Zeit der Umbrüche und des gesellschaftlichen Wandels am Anfang des 20. Jahrhunderts, stellt Mahlers 5. Symphonie ein Werk schroffer Kontraste dar und spiegelt somit den Zeitgeist wider. Ob düstere Trauermärsche, turbulente Walzerepisoden, triumphierende Blechbläserchoräle oder apokalyptische Zusammenbrüche, ob Erhabenes oder Banales: Alles existiert gleichberechtigt nebeneinander - einzig vermittelt durch Mahlers geschärftes Bewusstsein für Polyphonie. Wie ein feines Netz durchwebt sie in nie zuvor dagewesenem Maße die monumentale Architektur der Komposition und hält sie so in ihren die Grenzen der Gattung auslotenden Dimensionen zusammen.