HECTOR BERLIOZ
›L’enfance du Christ‹ op. 25 H 130
Am Anfang von Hector Berlioz’ Weihnachtsgeschichte stand ein einfacher Choral, den der Komponist zunächst unter dem Pseudonym Pierre Ducré veröffentlichte. Von der Begeisterung des Publikums nach der Uraufführung ermuntert, ergänzte Berlioz das Stück um eine Orchesterfuge und ein Tenorsolo – und machte es zur Keimzelle seiner geistlichen Trilogie ›L’Enfance du Christ‹. Um dieses eher pastorale und sparsam orchestrierte Zentrum gruppierte der französische Tonschöpfer dann zwei dramatische Teile, erweiterte dafür das Orchester um Hörner, Posaunen, Fagotte, Pauken und Harfe – und griff tief hinein in die Opern-Trickkiste voller wundersamer Klangeffekte. Typisch Berlioz eben. Mit seinem untrüglichen Gespür für die dramaturgische Wirkung verband er dabei meisterhaft die traditionellen Mittel eines geistlichen Oratoriums mit deutlich opernhaften Zügen. Johannes Witt, 1. Kapellmeister der Wuppertaler Bühnen, leitet in dieser theatralisch belebten Weihnachts-Trilogie ein erlesenes Solistenquartett und mit dem Chor der Konzertgesellschaft den größten und traditionsreichsten Chor im Tal der Wupper.